Der Kunde
Gütersloh (Deutschland), hier befindet sich eines der zahlreichen Logistikzentren des mittlerweile in 17 Ländern agierenden Supply-Chain-Dienstleisters Arvato. In einem Teil der Bestandstechnik wurden hier im Oktober 2024 nun umfangreiche Modernisierungsmaßnahmen durchgeführt und unter anderem auch wieder einmal neue Etikettiertechnik der Firma SRD Maschinenbau GmbH aus Enger geliefert und installiert.
„Hier am Standort in Gütersloh war es die Aufgabe unseres Engineering-Teams, die Prozesse der Bestandstechnik zu optimieren bzw. zu modernisieren und dabei gleichzeitig den bestehenden Pick-Prozess der Waren im Kommissionierlager beizubehalten. Daher haben wir uns auf die vor- und nachgelagerten Prozesse konzentriert und dabei kam natürlich auch, wie so häufig, das Thema der Etikettierung auf den Tisch. Zum einen haben wir zwei neue Kartonaufrichter installiert, nach welchen wir jeweils die „Blanko-Versandkartons“ mit ID-Etiketten identifizierbar machen mussten. Zum anderen haben wir den Warenausgang so automatisiert, dass auch eine vollautomatische Versandetikettierung erfolgen sollte.“
Robert Kästle, der das Projekt als Senior Expert Engineer seitens Arvato betreute.
ID-ETIKETTEN INNEN UND AUSSEN IN UNTER 3 SEKUNDEN
Eine besondere Aufgabe wurde an den Sondermaschinenbauer im Bereich der Etikettiertechnik mit der ID-Etiketten-Applikation gestellt. Als grundlegende Vorgabe stand die Taktleistung des Kartonaufrichters im Raum, welche auf jeden Fall erreicht werden musste. Das bedeutete für die Etikettier-Spezialisten im Klartext: Zwei Etiketten, inkl. Generierung der Druckdaten und anschließenden Datenabgleichs (Scannung des 3D-Codes) in unter 3 Sekunden. „Das war auch für uns eine interessante Aufgabenstellung, aber mit dem vorhandenen Know-How unseres Teams und der langjährigen Erfahrung rund um die automatische Etikettierung eine durchaus lösbare, wenn auch neuartige, Aufgabenstellung“, erklärte Dipl. Ing. Bernhard Bathe, der das Projekt auf Seiten von SRD betreute. „Am Ende sind wir mit unserer Scan- und Etikettiereinheit sogar etwas schneller, als der Kartonaufrichter die Kartons bereitstellen kann. Zwar war es auch etwas knifflig, die passende Position der Kameras zu finden, aber nachdem die Vorab-Inbetriebnahme bei uns im Haus abgeschlossen war, liefen die zwei Anlagen bereits richtig gut und die finale Inbetriebnahme vor Ort bei Arvato war innerhalb kürzester Zeit abgeschlossen“, so Bathe weiter. Zwei Anlagen wurden benötigt, da zwei Kartonaufrichter mit je einem Kartonformat installiert wurden und auf zwei Förderstrecken die Kartons bereitgestellt werden.


ERGONOMISCHER KOMMISSIONIER-WAGEN MACHTE ZWEI ID-ETIKETTEN ERFORDERLICH
Die Kartons werden später für den Pick-Prozess im Kommissionierlager auf eigens dafür entwickelte Trays gestellt und diese wiederum auf den ergonomischen Kommissionierwagen platziert. Dabei stehen die leeren Kartonagen dicht aneinander, sodass die von außen angebrachten ID-Etiketten nicht mehr ohne weiteren Arbeitsaufwand gescannt werden können. Während des Kommissionierprozesses im Warenlager müssen allerdings Produkt und Karton durch den Scan des Mitarbeiters „verheiratet“ werden. Um dieses dem Mitarbeiter nun so einfach wie möglich zu machen, wurde sich für ein ID-Etikett im Inneren der Kartons entschieden. So kann der Mitarbeiter die Karton-ID problemlos scannen, nachdem er zuvor das entsprechende Produkt einer Kommission gescannt hat. Das zweite ID-Etikett, welches Außen angebracht ist, sorgt dann im weiteren Verlauf für die eindeutige Bestimmung und Scanbarkeit der Kartonagen bzw. Kommissionen, auch nachdem die Verpackungen bereits reduziert und verschlossen worden sind.
AM ENDE STEHEN NOCH ZWEI ETIKETTIERER FÜR DIE VERSANDLABEL
Nachdem die mit den ID-Etiketten versehenen Versandkartons durch das Kommissionieren der Mitarbeiter befüllt wurden, werden die offenen Kartonagen wieder auf eine Fördertechnik (je Kartongröße) aufgegeben. Hierbei durchlaufen diese dann im weiteren Prozess einen Kartonverschließer mit einer entsprechenden Höhenreduzierung der Kartonagen, je nach „Füllstand“. Auch nachdem der Karton dann verschlossen ist, ist die von außen angebrachte Karton-ID weiterhin lesbar, was die korrekte Zuordnung von Versandlabel und Versandbox garantiert. Unmittelbar vor der Auszeichnung mit dem Versandlabel wird die ID mittels Sensorik erfasst und daraufhin die Druckdaten an das Etikettiersystem „modus“ von SRD übermittelt. Der automatische Etikettierer appliziert das Versandetikett mit einem Stempel-Applikator von oben auf den Karton. Abschließend wird über entsprechende Scannertechnik nochmals die Karton-ID mit dem Versandlabel abgeglichen, sodass es in keinem Fall zu fehlerhaften Sendungen kommt.




PARTNERSCHAFTLICHE ZUSAMMENARBEIT SORGT FÜR NACHHALTIGEN ERFOLG
„Wir arbeiten schon lange mit SRD im Bereich der automatischen Etikettierung zusammen und das hat verschiedene Gründe. Zum einen sprechen die Produkte für sich. Diese sind solide, robust und arbeiten zuverlässig, was für uns natürlich entscheidende Kriterien sind. Zum anderen können wir jederzeit unsere individuellen Anforderungen stellen und es werden individuelle Lösungen in einem sehr partnerschaftlichen Verhältnis erarbeitet, wie auch in diesem Projekt. Auch die Datenverarbeitung haben die Fachleute im Griff, was nicht immer ganz trivial ist. Und daher vertrauen wir mit großer Wahrscheinlichkeit auch in der Zukunft auf den Maschinenbauer aus Enger, wenn es um die nächsten Etikettiermaschinen in einem unserer Logistikzentren geht.“
Resümiert Kästle seitens Arvato.
TECHNISCHE DATEN DER MASCHINE FÜR ID-ETIKETTEN
Länge: ca. 2,5 m
Breite: ca. 1 m
Höhe: ca. 2 m
Leistung: ca. 21 Kartons/Min.
Anzahl Drucksysteme: 2x Thermotransfer
Applikator: 1x Saugstempel, 1x Schwenkapplikator